So richtig hatten wir die Stadt Treuchtlingen im Altmühltal noch nicht auf dem Zettel. Vollkommen zu unrecht, denn die Stadt im Naturpark Altmühltal hat alles, was es für einen Familienurlaub in Deutschland braucht. Viel Natur, genügend Ausflugsmöglichkeiten drinnen wie draußen und eine Gegend, die nicht ganz so überlaufen ist.
In unserem Bericht haben wir unsere liebsten Ausflugsziele, Tipps und Unterkünfte rund um Treuchtlingen für dich aufgeschrieben. Viel Spaß beim Lesen!
Wo liegt Treuchlingen und was kann ich hier erleben?
Die Eisenbahner Stadt Treuchtlingen liegt im wunderschönen Altmühltal, etwas südlich von Nürnberg. Wir haben Dir unsere Ausflüge vom Natur Lehrpfad, über das Miniatur Museum, bis hin zum Spaß- und Freizeitpark übersichtlich in der Karte zusammengefasst.
Wandern im Altmühltal - Naturerlebnispfad in Treuchtlingen
Der Naturerlebnispfad in Treuchtlingen gehört einfach dazu beim Urlaub im Altmühltal. So viel Natur haben wir selten erlebt, also unbedingt nachmachen.
Los gehts am Damwild Gehege mit den zutraulichen Tieren, bevor uns der Weg über eine Wildwiese hinauf zur Villa Rustica führt. Schon beeindruckend, dass vor Jahrhunderten genau hier die Römer gelebt haben. Übrig geblieben von der Villa Rustica sind Teile der Grundmauern.
Weiter gehts direkt am Waldrand mit richtig coolen Aussichten auf das Altmühltal. Leichte Hügel, alles grün und ganz da hinten in riesiger Steinbruch. Die Kinder sind kurze Zeit später auf der Schmetterlings Wiese vollends in ihrem Element Bis zur Brust ragt die Wildwiese empor, während die Kinder mit Gejohle durchrennen und tatsächlich ein paar Schmetterlinge um sie herum flattern.
Die 100 Höhenmeter sind kaum der Rede wert. Oben am Hexenplatz angekommen machen wir schräg hinter der Hütte unsere Brotzeit. Leicht versteckt ist hier der kleine Spielplatz. Ein Spielplatz mitten in der nächsten Wildwiese, zwischen Bäumen die uns großzügig Schatten spenden. Mit einem Grashalm im Mund, mitten im Gras beobachten wir die vorbeiziehenden Wolken. Was für ein wunderschöner Moment an einem tollen Ort!
Über teils verschlungene Pfade laufen wir von hier ab leicht und stetig wieder bergab. Nach 3 Stunden spuckt uns die Natur wieder oberhalb vom Damwild Gehege aus. Allerdings mit ein paar anhänglichen Zecken. Die waren mit einer Zeckenkarte aber auch schnell wieder entfernt.
Die Wanderung könnt ihr euch auf Komoot nochmals anschauen, so dass ihr euch besser orientieren könnt.
Hobby Steinbruch Solnhofen - immer drauf auf die Steine
Die Kinder haben große Fragezeichen in den Augen, als wir ihnen eröffnen, dass wir heute Steine klopfen gehen. Echt? Ja! Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Unsere Wahl fällt auf den Hobbysteinbruch Solnhofen, keine 15 Minuten von Treuchtlingen entfernt.
Nach der Einweisung, ausgerüstet mit Hammer, Meisel und Eimer starten wir als Hobby Archäologen in den Steinbruch hinein. Im vorderen Bereich arbeiten wir uns an den Steinschichten entlang – allerdings mit mittelmäßigen Erfolg.
Je tiefer wie in den Steinbruch vordringen, desto einfach lassen sich die Steine knacken. Die Kinder packt der Ehrgeiz. Sie möchten unbedingt ein Fossil aus dem Stein klopfen. Nachdem die ersten Blasen zum Vorschein kommen, wechseln die beiden eben die Hand.
Fast zwei Stunden, hämmern, klopfen, zertrümmern die Kinder die Steine. Die Ausbeute? Glitzersteine zusammen mit ziemlich dreckigen Schuhen. Spaß hat es trotzdem gemacht, denn wir vermuten in jedem Stein ein Fossil. Entsprechend motiviert sind die Kinder am Werke, aber heute soll es leider nicht sein.
Es ist einfach mal ein ganz anderer Ausflug mitten im Naturpark Altmühltal.
Rund um den Altmühlsee
Ein Besuch am Altmühlsee gehört einfach zu einem gelungenen Familienurlaub im Altmühltal dazu. Wir haben uns für zwei Stops entschieden und lagen dabei vollkommen richtig.
Wir starten ganz oben im Norden in Muhr am See. Unser Ziel: die Vogelinsel im Naturschutzgebiet mit dem zugehörigen Lehrpfad. Wr parken am Parkplatz in der Fichtenstraße in Muhr am See, hören von hier schon die Vögel und keine fünf Minuten später laufen wir über die Holzbrücke hinüber auf die Vogelinsel. Wir finden uns wieder auf ausgetretenen, kleinen Pfaden. Immer wieder laufen wir über kleine Holzbrücken. Die Kinder sind derweil schon in den verwinkelten Pfaden abgetaucht.
Kurze Zeit später entdecken wir den Aussichtsturm. Oben angekommen bekommen wir einen grandiosen Überblick über den Altmühlsee, als auch auf die Vogel Kolonien. Herrlich, den Vögeln bei ihrem Tun zusehen zu können. Über unzählige Brücken, vorbei an einigen interaktiven Erlebnsstationen laufen wir in einem großen Bogen zurück zum Auto. Natur pur und solche Pfade sind uns eh die liebsten. Spät am Nachmittag sind wir hier übrigens, selbst bei guten Wetter, nahezu alleine unterwegs.
Mit dem Auto fahren wir 20 Minuten weiter, rüber ins kleine Örtchen Wald. Wir parken am Förtleinsgraben, einen Steinwurf vom Altmühlsee entfernt. Als wir die Anhöhe überqueren, liegt der Campingplatz direkt neben uns. Sieht nicht nur gut aus, die Lage ist vor allem echt gut.
Hier ist es jetzt deutlich touristischer und trotzdem schön. Am späten Nachmittag hätten wir doch nur zu gerne noch ein Getränk auf der Sonnenterrasse im Haus am See getrunken. Die Kinder zieht es allerdings mehr zum 300m langen Sandstrand. Als die beiden jedoch das eigentliche Ziel entdecken, ist wirklich kein Halten mehr.
Schon von weitem sieht der Altmühlsee Erlebnisspielplatz vielversprechend aus. Und das ist ziemlich untertrieben. Über die Hängebrücke schaukeln wir auf einem schmalen Steg hinüber auf den riesigen Spielplatz. Wohin nur zuerst? Sieht alles mega aus. Die beiden zieht es rüber zu den beiden riesigen Rutschen, bevor sie auf der Schlangenwippe ihr Bestes geben.
Hin und her springen die beiden, hinein in die unterschiedlichen Spielplatz Themengebiete. Vor allem: es gibt genügend Schatten, genügend Sitzmöglichkeiten, genügend Platz für alle. Wir beschließen den Tag am Wasserspielplatz, stellen gemeinsam fest: das ist der beste Abenteuerspielplatz ever.
Unterwegs in Treuchtlingen
In der Eisenbahner Stadt Treuchtlingen entdecken wir eine ganz andere Seite des Altmühltals. Ausgestattet mit echt coolem Infomaterial aus der Touristen Information machen wir uns auf einen spannenden Tag kreuz und quer durch die Stadt. Und da es ziemlich viel zum Entdecken gibt, mussten wir den Skaterpark als auch die Mountainbike Downhill Strecke aufs nächste Mal verschieben.
Kinder Stadt Rallye samt Entdeckerquiz
Ausgestattet mit dem Kinderstadtplan aus der Tourist Information Treuchtlingen starten wir unsere Stadtbesichtigung. Die erste Station: die abgestellte Dampflok samt kleinem Spielplatz und Kiosk. Und die Frage, wie viele Kilometer die Lok in ihrer aktiven Zeit gefahren ist. Kaum zu glauben, es sind 4,5 Millionen Kilometer.
Über den unendlich grünen Kurpark schlendern wir in Richtung Barfußpfad. Die Aufgabe: Die einzelnen Stationen des Barfußpfads abzählen. Über die Spielplätze im Kurpark gelangen wir zur Altmühltherme, rätseln wie das Tier hier am Kreisel wohl heißen mag.
Die Kinder sind mittlerweile vollends in ihrem Element und zählen die Anzahl der Bäume im Stadtpark.. Schlussendlich können sie sich doch auf eine Zahl einigen, so dass die Tour Richtung Burgruine weiter gehen kann.
Am Skaterpark trauen die Kinder kurz ihren zu Hause gelassenen Skateboards nach. In Summe sind es 15 Stationen, die wir allerdings nicht in einer Tour schaffen. Den Auen Erlebnispfad oder die Villa Rustica haben wir bei anderen Ausflügen rund um Treuchtlingen besucht.
Die Entdecker Tour macht Spaß. Wir lernen die Stadt Treuchtlingen ganz lässig und entspannt kennen. Die Kinder sind von ihrer Schnitzeljagd total begeistert. Als kleine Belohnung gibt es übrigens beim Herausfinden des Lösungswortes eine kleine Überraschung in der Touristen Information.
Kulturgeschichtliches Museum von den Römern bis zur Neuzeit
Hoffentlich ist das nicht langweilig! Dachten die Kinder zunächst auch, als wir nach der quirligen Stadt Rallye ein paar Meter weiter ins Museum Treuchtlingen einmarschieren. Mit Mühe und Not können wir die Kinder überzeugen, zuerst das Museum und danach das Museums Café zu besuchen.
Vorbei gehts an den so lecker aussehenden Kuchen direkt in die Ausstellung. Ab dann ist es ein Selbstläufer. Der Weg führt zuerst zur Umkleide. Wechselnd verkleiden wir uns als Römern, Menschen des Mittelalters und mit traditionellen Trachten – machen dabei ziemlich witzige Aufnahmen. Was für ein Spaß!
Kurz darauf finden wir uns in einer Zeitreise der deutschen Schulgeschichte wieder. Die Kinder nehmen artig auf den alten Holzbänken Platz. Ausgestattet mit Schiefertafel und Kreide gehts los mit dem Kurzunterricht in Sachen Deutscher Geschichte. Allerdings nur so lange, bis die Kinder den Märchen Saal entdecken. Gefühlt ist hier jedes Märchen mit einer Figur vortreten.
In den Obergeschossen gehen wir auf Tuchfühlung mit einem Strohbett aus dem 19. Jahrhundert. Gerade rechtzeitig, denn die Kinder waren zuvor mit einem halben Fuß bereits in den Ausstellungsstücken gelegen. Die Versuchung war so groß, aber das Museum scheint ein echter Kinderversteher zu sein, im nächsten Raum, werden die Kinder zum Probelliegen eingeladen.
Wir sind ja immer lieber Outdoor unterwegs, beim Treuchtlinger Museum machen wir gerne eine Ausnahme. Vor allem weil wir so viel selbst ausprobieren können. Es ist so toll hier.
Zum Abschluss gönnen wir uns noch Kaffee und Kuchen im zuckersüßen Museumscafé. Das Café ist ein echter Geheimtipp. Die Kuchen musst du einfach mal probiert haben. Vor allem der Innenhof ist bei schönem Wetter einfach wunderschön.
Miniatur Museum Treuchtlingen - dort wo Eisenbahner Herzen höher schlagen
Schon am Eingang pfeift, zischt, rattert es. Die Kinder können es kaum erwarten um die Ecke zu sausen. Kurz darauf werden die Augen größer und größer. Was für eine riesige Eisenbahn Miniatur Anlage. Auf nahezu 50m bewegt sich einfach alles. Züge fahren in den Bahnhöfen ein und aus, fahren an pulsierenden Vergnügungsparks vorbei oder bringen die Fahrgäste zum Flughafen.
Die Kinder springen von hier nach da, auf die Aussichtsplattform, auf die aufgestellten Bänke. Die beiden schauen hier und da, probieren einfach alles aus. Denn alle paar Meter lässt sich an einem Schalter etwas in Kraft setzen. Ob der Ausbruch aus einem Gefängnis, die Seilbahn hoch oben in den Bergen oder ein brennendes Haus. Derweil ziehen die 218 Züge stoisch ihre Runden.
Was für eine Erfahrung für uns alle. Von jedem Blickwinkel entdecken wir im Miniaturland Treuchtlingen eine neue Kleinigkeit. Je länger wir auf und ab laufen, desto mehr entdecken wir. Das Haifischbecken oder der Forstarbeiter, der gerade mit lautem Kettensägen Getöse, einen Baum fällt.
Die Kinder samt uns sind ganz versunken im Schauen, während immer wieder dampfende, langsame oder schnelle Züge an uns vorbeisausen. Definitiv nicht nur ein Schlechtwetter Tipp für ca. 1,5 Stunden Eisenbahn Flair.
Je später der Abend, desto weniger Personen sind da. Kurz vor Schließung um 17:30 Uhr hatten wir die ganze Halle für uns alleine.
Altmühltherme - so geht ein Spaß- und Thermalbad
Die Tickets im Vorfeld reserviert, was bei dem Ansturm zur Ferienzeit keine schlechte Idee ist. Vorbei gehts an der morgendliche Schlange hinauf in die Altmühltherme. Die Kinder zieht es in das Familienbad mit Sprungtürmen und Kinderbereich. Kurze Zeit später entdecken die Kinder die beiden Rutschen, direkt hinter einem von zwei Kleinkinderbereichen.
Ab jetzt: ein Halten mehr, wir rutschen unzählige Male auf den beiden Rutschen. Was für ein Spaß. Die Kinder johlen, schreien, rennen direkt wieder die Wendeltreppe nach oben zum nächsten Rutschen.
Etwas ruhiger gehts im Thermalbereich zu. Ruhiger im wahrsten Sinne des Wortes. Es gibt mehrere Thermalbereiche, die Kinder sind allerdings am liebsten in der Nähe der Poolbar. Rund um diese spült der Strömungskanal die Kinder ein ums andere Mal im Kreis umher. So viel Chancen auf eine Poolbar haben wir nicht, so dass wir den Kindern einen Frozen Joghurt spendieren.
Für uns haben wir zusätzlich den Sauna Bereich gebucht. Während die Kinder im Nichtschwimmer Bereich des Familienbreichs auf dem und neben dem Kletternetz spielen, wagen wir den Abstecher in den Saunabereich der Altmühltherme.
Wow! Wir sind beeindruckt, von der Therme im Altmühltal. Was für eine stylische Sauna Landschaft. Das Highlight: Eine Sauna im Zugwaggon. Wie geil ist das denn bitte? Wir genießen den Innen- und Außenbereich, gabeln die Kinder zum finalen Rutschen wieder auf.
Ich muss ja eines mal an dieser Stelle sagen: Der Gastro Bereich ist wirklich der Hammer. Endlich mal ein Thermalbad, dass verstanden hat wie Bewirtung im Hallen- und Freibad funktioniert. Und trotzdem darf überall Selbstmitgebrachtes verzehrt werden, super.
Kaum zu glauben, nach sage und schreibe acht Stunden verlassen wir ziemlich glücklich und müde wieder die Altmühltherme. Und das obwohl wie bei eher mittelmäßigem Wetter erst gar nicht draußen im Freibad waren.
Apropos Freibad: Ab Sommer 2024 öffnet der nagelneue Außenbereich mit 50m Becken, Kinderbereich mit Wellenrutsche und einem Sprühwasser Park.
Auen Erlebnispfad Treuchlingen - mitten drin in den Auen
Im Treuchtlinger Stadtteil Bubenheim liegt unweit vom Sportplatz der Kleinod des Auen Erlebnispfades.
Jeder Millimeter ist hier grün, die Vögel zwitschern – Natur pur. Wir lassen uns ein, auf den kurzen Spaziergang. Überall ist es so unfassbar grün. Der Weg ist dann doch anders als erwartet, denn wir laufen inmitten der Auen. Teilweise ist es tagsüber schon recht dunkel, als wir durch das dichte Geäst schlendern.
Vorbei an schier unzähligen Infotafeln, vorbei an kleinen Teichen – es ist einfach herrlich entspannend. Dazu gibt es ein Froschkonzert und wir vermuten eine Bibersichtung kostenlos obendrauf.
Im open-air Klassenraum machen wir eine kleine Brotzeit, bevor wir zum Abschluss nochmal kurz und quer durch die Auen laufen. In Summe sind wir knapp 45m Minuten mitten drin in den Auen. Ein idealer Ausflug für den frühen Abend.
Übernachten im Altmühltal
Besonders empfehlen möchten wir das Hotel zum Goldenen Lamm. Wir hatten ein Familien Zimmer mit extra Schlafzimmer für die Kinder. Wir haben selten so einen zuvorkommenden und kinderfreundlichen, aber auch überhaupt herzlichen Service erlebt. Das Essen ist sehr lecker, vor allem das Menü am Abend.
Der Gasthof befindet sich ein wenig außerhalb in Wettelsheim.
Unser Fazit zum Altmühltal
Warum waren wir eigentlich noch nie hier? Diese Frage haben wir uns auf der Heimfahrt zusammen gestellt. Es ist einfach schön hier: die Menschen sind super freundlich, die Landschaft und Ausflugsmöglichkeiten, sind super.
Wir haben uns pudelwohl in Mittelfranken gefühlt. Vor allem die Stadt Treuchtlingen hat es uns angetan. Alles so entspannt, so kompakt beieinander. Wir fahren mit dem Gefühl nach Hause, unbedingt wiederkommen zu wollen.
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