Die Trou de la Bombe ist ein Fenster, das Tor hinauf in den Himmel. Die letzten 30m haben es in sich, während der Rest der Wanderung auf Waldwegen verläuft. Auf der anderen Seite, eine zerklüftete Felsenlandschaft, Wasserfälle – der Korsika Moment schlechthin für uns.
Hinauf zum Trou de la Bombe - fast wie im Schwarzwald
Der Weg hinauf zum Fenster im Felsen verläuft komplett anders als erwartet: Ein breiter Forstweg, keine Steine, keine Wurzeln. Einfach nur ein Weg mitten durch die Natur. Die Kinder sind total begeistert, gehts doch sonst mehr über Stein und wenig Weg. Es fühlt sich doch tatsächlich ein wenig wie im Schwarzwald an.
Nach knapp 2km öffnet sich der Wald und es geht los mit leichtem Kraxeln, bis wir vor dem Einstieg zum Trou de la Bombe stehen. Doch bevor wir zum eigentlichen Höhepunkt kommen, quetschen wir uns durch eine kleine Felsöffnung zum Einstieg durch. Mit ziemlich weit aufgerissenen Augen liegt der Kopf im Nacken und fragen uns: Da sollen wir hoch?
Denn die ca. 30m sehen von unten ziemlich steil und zerklüftet aus. Doch es geht. nach ein paar Metern schalten die Kinder auf Wildgämse Modus um, kraxeln trittfest und sicher Meter für Meter nach oben.
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Über den Rundweg zurück zum Bavella Pass
Oben auf der Kante, direkt im Fenster zum Himmel: einfach nur atemberaubend. Auf der anderen Seite geht’s senkrecht nach unten. Weiter hinten sehen wir Wasserfälle, Bergspitzen und eine schier unendliche Weite. Über uns das schmale Stück Felsen, an dem heute die Wolken vorbei rauschen. Unser Korsika Moment schlechthin. Wir können uns nur schwerlich loseisen während wir die Ruhe und den Ausblick genießen.
Beim Abstieg heißt es dann aufpassen. Durch den schmalen Felsspalt wieder gezwängt einen allerletzten Blick auf die Trou de la Bombe und die Felsen haben uns wieder ausgespuckt.
Wir folgen dem Rundweg, der nun leicht wellig und stetig bergab verläuft. Nach 1,5km nehmen trennt sich der Rückweg vom Hinweg und wir laufen einfach mal weiter. Wie sich kurz später herausstellt eine gute Entscheidung.
Denn es folgt noch ein Aussichtspunkt am Belvédère. Wir plündern die letzten Picknick Vorräte. Auf der anderen Seite vom Tal sehen wir ein letztes Mal rüber zur Bergkette, während die Wolken über die Hochebene jagen.
Kurz darauf sind wir wieder mitten im Wald. Der kleine Trampelpfad verläuft kreuz und quer, zwischen der Macchia durch. Kurz vor dem Bavella Pass haben wir dann noch unfassbares Glück, denn vor uns kreuzen die seltenen Mufflons den Wanderweg.
Wir haben das Glück, dass das Wetter heute nicht ganz so gut ist. Denn wir sind hier oben ganz allein. Es ist einfach nur magisch, wenn auch nicht ganz einfach ganz hochzukommen. Im Hochsommer ist hier oben ordentlich Betrieb. Ich empfehle dir am Nachmittag die Wanderung zu starten, dann sind die meisten Ausflügler schon wieder weg. Kurz nach 18 Uhr ist am Bavella Pass so gut wie nichts mehr los.
Unten angekommen, schlendern wir über den saftgrünen Waldboden, immer auf der Suche nach den Mufflons. Doch wir haben leider kein Glück mehr. Beim Parkplatz gibt es noch ein Restaurant zum Einkehren. Die Kinder haben sich heute definitiv ein Eis verdient, bevor wir wieder runter Richtung Zonza fahren.
Unsere Tipps zum Trou de la Bombe
Der Nachmittag ist der Morgen. In der Hochsaison starten die meisten Ausflügler ihre Tour am morgen. Es gibt hier am Bavella Pass einige Routen, die meisten laufen allerdings zum Fenster im Felsen. Nachmittags ist hier oben allerdings nahezu nichts mehr los.
Sofern ihr über Zonza zurückfahrt, macht hier unbedingt einen Zwischenstopp, vielleicht sogar zum Abendessen. Zonza ist ein wunderschönes Dorf. Am Dorfplatz ist ein wunderschöner Fernblick auf die Berge. Es gibt wenige, dafür echt schöne Restaurants zum Einkehren. Alternativ gibt es hier auch ein schickes Hotel, allerdings nur mit einer Belegung von maximal 3 Personen.
Das ist uns wichtig, wenn Du hier mit Kindern unterwegs bist
Ohne festes Schuhwerk – am besten Wanderschuhe – kommt ihr nur sehr schwerlich hoch zum Fenster. Zumal es nicht ganz ungefährlich ist. Die letzten 30m sind durchaus machbar für Kinder, allerdings nicht um jeden Preis. Bitte macht die Kraxelei zum Schluss nur wenn ihr euch sicher fühlt und die Kinder bereits Erfahrungen mit Kraxeln haben.
Denn nach dem Aufstieg musst du auch wieder runter. Selbst unsere Kinder hatten Respekt und waren ziemlich konzentriert. Macht den Ausflug auf keinen Fall bei Nässe oder Regen, dass ist zu gefährlich mit dem Festhalten.
Anfahrt zum Bavelle Pass
Von Solenzara aus fahrst du über die D268 über Zonza zum Bavella Pass (Google Maps Link). Direkt am Pass gibt es genügend Parkplätze. Im Frühsommer und Herbst sind diese kostenlos. Im Sommer sind die Parkplätze kostenpflichtig.
Trou de la Bombe zum Nachlaufen auf Komoot
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